Donnerstag, Juni 16, 2005

FReundschaft 13.10.2004

Meine Chef ist ein Arschloch, die Kollegen Speichellecker, die beste Freundin eine gewesen, jemand anders schreibt in Hieroglyphen und klärt´s nicht auf. Es läuft blendend im Moment, und ich könnte frohlocken. Nein, wenn ich ehrlich bin, ist mir danach, vor Ungeduld, Zorn und Verletzung laut aufzuschreien. Am Sonntag. Die ehemals beste Freundin steht abends vor der Tür. Ich hatte die Begegnung vor mir hergeschoben, weil es schon weh tut, wenn man jemanden, dem man 7 Jahre alles anvertraut hat, auf einmal nix mehr zu sagen hat. Tipp für alle, wenn ihr wahre Freundschaft testen wollt, fahrt nach Südtirol in die Berge. Es trennt sich unweigerlich Spreu vom Weizen. Nicht, daß wir nicht schon einträchtig miteinander im Urlaub waren, aber wir waren am Meer und flätzten uns faulig in der Sonne, lustwandelten durch südländische Gassen, dinnierten in kleinen Bistros und gut war. Ich erinnere mich leider zu gut im Vorfeld an die Bitte meines Freundes, daß er gerne 5 Tage fahren würde, weil dies sein einziger Urlaub in dem Jahr sei und er bis Montag bleiben möchte. Ich erinnere mich auch noch zu gut an die Worte der Freundin, daß das doch überhaupt kein Problem wäre, sie bräuchte das mit ihrer Arbeitskollegin nur abzusprechen. Mein Freund bekniet mich, daß auch ich diesen einen Tag mehr noch nehme. Auf Knieen rutsche ich zu dem meinen Urlaubsplaner, der Tag wird bewilligt. Keine Ahnung, an welches Wunder ich glaubte, als wir fuhren, daß ich bis zum Schluß immer noch hoffte, wir blieben diese 5 Tage. Die Freundin bekam diesen einen Urlaubstag urplötzlich auf einmal ja leider, leider nicht. Es tat ihr ja sooooo leid. Alles so geschehen im Juni. Mir tut mittlerweile gar nix mehr leid. Weil am Sonntag wird die Sache so dargestellt, daß ihr eben 4 Tage voll Genüge gewesen wären, außerdem hätte auch sie sich schon am ersten Tag geärgert und ich könnte froh sein, daß sie nicht am zweiten Tag schon wieder heimgefahren sei, weil das bestellte Zimmer wär völlig indiskutabel gewesen - ich hab halt zwei Zimmer bestellt. Punkt. Und die waren nebeneinander. Eins ohne Balkon. Mein Freund und ich schneller. Aber nachdem die Pension LEER war im Juni, ein kurzes Gespräch mit der Pensionswirtin und Madame bekommt auch ein Zimmer mit Balkon. Im Nachhinein hab ich das Gefühl, als hätte ich ihr exztra ein Zimmer, dunkel und ohne Balkon reserviert ... und sie selbst unfähig, zu fragen, ob sie das Zimmer wechseln könne. Ich werde zickig angemotzt und angezischelt. - Nun, ich habe die ganze letzte Zeit gehofft, daß mein Grant sich legt, die Zeit für mich arbeitet, als ich erfahren habe, daß besagte Freundin mit der 4. im Bunde, die auch in Südtirol dabei war, jetzt im November für 4 Wochen nach Bali fliegt. Mit ihrer beider gesamten Jahresurlaub ... und der Offenbarung, daß das seit Februar geplant ist. Schon erklärt sich der Geiz des einen Tages, der für Partschins nicht investiert wurde ... ich sage ihr also klipp und klar, was ich davon halte und daß ich von Bali nix hören will und daß die Unehrlichkeit im Vorfeld unschön war. Sie kichert blöde, als sie die Wohnung verläßt und mein Freund und ich schauen uns traurig an. Seit diesem Urlaub gibt es zwei Sätze, die ich nicht mehr hören kann. Beide "Ehemaligen" führen ein Leben wie bei "sex and the city" oder "Friends". Beide solo. Beide rund um die Uhr unterwegs und man mußte einen Termin vereinbaren zwecks Treffen. Am Freitag (2. Tag) in Südtirol. Wir wollen so um 10:00 auf einen Markt nach Meran. Fahrzeit ca. 10 Minuten und am Nachmittag eine kleine Wanderung, so ab 13.00. Es wird mit weinerlichem Stimmchen ein : "Das ist mir jetzt zuviel." vorgetragen ... und am letzten Tag nach einer mittelschweren Wanderung wollen wir gegen Abend zum Abschied ins Dorf, um ein Eis zu essen. Nun heißt es: "Ich muß jetzt erst noch duschen..." Nein, gewartet haben wir schon damals nicht. Es war sowieso schon 20:00. Frisch machen hat dann für das eine Eis auch genügt.

Etwas daneben

Etwas daneben

Zieh deine Hose an
damit deine Haare nicht naß werden
Und nimm eine Tasse mit
wir gehen mit dem Baumvogel
die Sonne wecken
damit der Mond schlafen kann

1 in 2, nimm 2
Der Himmel ist grün
gelber als die rote Wand
Der Kreis ist rund und hat drei Ecken
Die Leere weitet sich aus
ist aber mit Erdbeereis zu stoppen
Es gehört noch Zucker auf die Kuh
ihr ist kalt und Wein kann man auch melken

Gestern habe ich die Zeit gesehen
sie flog mit Kaffee im Meer
und hat sich mit Neptun unterhalten
Neptun ist auch ein Freund von mir
Wir sind schon gemeinsam Steine jagen gegangen
In der Luft gab es keine Steine
Es war wohl nicht der richtige Tag
oder sie liefen zu schnell

Steck dir ein Salzstengel ins Ohr
und geh' nach Hause
damit ich fortgehen kann

Ach, vor einer Woche habe ich mit einem gelesen
ich hab' ihn einfach nicht verstanden
Er hat nur unverständliches gegessen
Sie war wohl schizophren
Ja ja, das Leben ist schon schwer

Etwas daneben

Etwas daneben

Zieh deine Hose an
damit deine Haare nicht naß werden
Und nimm eine Tasse mit
wir gehen mit dem Baumvogel
die Sonne wecken
damit der Mond schlafen kann

1 in 2, nimm 2
Der Himmel ist grün
gelber als die rote Wand
Der Kreis ist rund und hat drei Ecken
Die Leere weitet sich aus
ist aber mit Erdbeereis zu stoppen
Es gehört noch Zucker auf die Kuh
ihr ist kalt und Wein kann man auch melken

Gestern habe ich die Zeit gesehen
sie flog mit Kaffee im Meer
und hat sich mit Neptun unterhalten
Neptun ist auch ein Freund von mir
Wir sind schon gemeinsam Steine jagen gegangen
In der Luft gab es keine Steine
Es war wohl nicht der richtige Tag
oder sie liefen zu schnell

Steck dir ein Salzstengel ins Ohr
und geh' nach Hause
damit ich fortgehen kann

Ach, vor einer Woche habe ich mit einem gelesen
ich hab' ihn einfach nicht verstanden
Er hat nur unverständliches gegessen
Sie war wohl schizophren
Ja ja, das Leben ist schon schwer

Fränkischer Slang

Im „Fei“ liegt die Vielfalt
Oder: Schwärmerisches über ein beliebtes Bindewort

Es is fei Zeit worn. Endlich hat sich jemand aufgerafft, um sich intensiv dem bedeutenden Binde- oder Würzwort „fei“ zuzuwenden: Sabine Krämer-Neubert vom Dialektinstitut der Universität Würzburg nämlich.

Über das, was die Dialektologin erforscht hat, wundert sich aber der Franke fei a weng. Weil er nämlich erfährt, dass „fei“ fei net typisch fränkisch ist. Und dass die Wurzeln von diesem Wördla, das zu des Franken liebsten zählt, fei sogar bei den alten Römern zu finden sind.

Als Abwandlung des lateinischen „finis“ (Grenze, Ende) kam es demnach über das Französische („fin“) um das zwölfte Jahrhundert hierher. Und es gehörte fei damals sogar zur Hochsprache, etwa in der Bedeutung: Schluss! Bis hierher und nicht weiter. So hören wir auch heute noch die fränkische Mama ihrem klann (oder größeren) Ruutzlöffl die Grenzen schändlichen Tuns mit den Worten aufzeigen: „Dassdmer des fei net nochamal machsd!“.

Allerdings bemächtigen sich in diesem Sinn unter anderem auch die Altbayern, die Schwaben, die Allemannen, die Elsässer und die Hessen des praktischen Einsilbers, der so einsilbig gar nicht ist. Denn: „Fei“ ist, wie wir wissen, gar vielfältig einsetz- und anwendbar. Beim Franken erfreut es sich unter anderem auch als Warnung allergrößter Beliebtheit. Beispiel: Du fängst fei gleich anne. Oder: Brunzmer fei ja net an mein Gaddnzaun.

„Fei“ kann aber auch Lob sein (in Neu-Fränkisch): Der is fei subber. Oder es drückt Enttäuschung aus: Des hätt ich fei vo dir net gedachd. Ferner dringende Bitte: Passmer fei bloß auf. Und: Sei fei immer schee fleißig. Auch Verwunderung über das Unwissen anderer liegt im „fei“: Mei Nachberi is fei scho lang hie.

Bei so viel bedeutungsschwerer Vielfalt kann es nicht ausbleiben, dass der Franke seine Zuneigung zum Wörtchen „fei“ sogar in einen nahezu schwärmerischen Reim fasst: Wenn das Wörtchen fei nicht wär, wär unsre Sprache arm und leer. Fei wergli.

ULRICH RACH 31.12.2003 0:00 MEZ © NÜRNBERGER NACHRICHTEN